Zwischenzeit - 18 Monate mit Marie
3-sat, für Ausschreibung „Ab 18“, 30 min, 2015
Ein Film von Uwe Agnes und Bernd Siering

Maries Welt ist kompliziert. Eigentlich hat sie es endlich geschafft, das Abi - aber sie hat ein Problem. Sie ist da, die große Freiheit; aber sie darf eigentlich nicht sein. Zwar wird überall suggeriert „mach mal ne Pause“, doch wirklich akzeptiert wird es nirgends. Was zählt ist der NC, der spätere Verdienst, der lückenlose Lebenslauf. Marie ist genervt, von ihren Eltern und dem Rest der Familie, immer das gleiche Thema, immer die gleiche Frage, aber sie weiß nicht was sie will. Ihr geht’s so, ihrer Freundin Clarissa geht’s so.
Wie soll es denn jetzt weitergehen? Das große Ausruhen oder direkt ins Studium? Aufbruch und Ausbruch? 13 Jahre war die Schule der Rahmen, und zum ersten Mal muss sie sich selbst eine Struktur schaffen. Die Eltern wollen doch nur das Beste! Aber Marie will einfach nur in Ruhe gelassen werden und irgendwann selbst entscheiden.
Es ist eine subjektive Betrachtung, überwiegend dreht Marie sich selbst, ihre Umgebung, ihren Freund Christian, ihre Reise nach Australien. Sie hat ein besonderes Talent, in die Kamera zu sprechen, authentisch, nachdenklich, emotional und mit Pausen, aber es geht immer weiter. Sie beobachtet die Welt mit ihrer Kamera, beobachtet sich selbst und schildert ihre Situation, ihre Stimmung, wenn sie alleine ist. Gedanken und Themen gibt es genug. Manchmal spricht sie in die Profikamera, oder lässt sich von ihr beobachten. Eltern und andere Erwachsene kommen nicht zu Wort, und es gibt keinen Kommentartext.