Die Kometenjäger - Mission Rosetta
ZDF info 45 min, 2014
Ein Film von Uwe Agnes und Bernd Siering

Kometen gehören seit Menschengedenken zu den eindrucksvollsten Erscheinungen am nächtlichen Himmel. Ihre Erforschung gilt als Schlüssel zum Verständnis, wie unser Sonnensystem entstanden ist. Die Dokumentation berichtet über eines der anspruchsvollsten Projekte der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Der Film schlägt einen Bogen von den Anfängen des Hochrisiko-Projekts vor 20 Jahren über Fehlstarts der Trägerraketen bis zur bangen Erwartung der Wissenschaftler, ob die Sonde endlich auf dem Kometen landen und die Untersuchungen an den faszinierenden Himmelskörpern vornehmen kann. Nach zehnjähriger Reise und rund sieben Milliarden Kilometern Wegstrecke steuert die Mission Rosetta nun auf ihren Höhepunkt zu: Die Landung auf einem Kometen. Am 12. November 2014 ist es dann soweit: Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt wird ein Landegerät auf einem Kometen abgesetzt, über dessen Oberfläche allerdings so gut wie nichts bekannt ist – zwischen butterweich und steinhart ist alles denkbar. Für die Wissenschaftler sind es bange Minuten, denn auf einem ungünstigen Landeplatz könnte der Lander "Philae" umkippen und die Mission im letzten Moment scheitern. „Das hat man bis jetzt noch nie gemacht“, sagt Stephan Ulamec, Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Tatsächlich haben die Konstrukteure und Planer in fast allen Aspekten technologisches Neuland betreten.
Vor zwanzig Jahren begann der Bau der Sonde. Am Institut für Planetenforschung in Berlin wurden drei der insgesamt zehn wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Landeapparates entwickelt: eine Thermalsonde, die Bodenkamera und ein Echolot-System, das in den Landebeinen untergebracht ist.
Die Landung glückt. Obwohl die Verankerungssyteme ausfallen, der Lander nochmals abprallt und wieder einen Kilometer ins All fliegt, können alle Experimente durchgeführt werden. Zwar steht „Philae“ im Schatten und schaltet sich mangels Strom bald ab, doch die Wissenschaftler rechnen in den nächsten Monaten, wenn der Komet sich der Sonne nähert, mit der Möglichkeit weitere Messungen durchführen zu können.